Unterstützung und Begleitung im Rahmen des Berufsfindungsprozesses

Jugendliche gegen Ende der Pflichtschulzeit müssen sich mit verschiedenen Entwicklungsprozessen auseinander setzen, u.a. auch mit ihrer ersten Berufswahl. Wer bin ich, was kann ich, wohin will ich überhaupt? Was bringe ich mit, um meinem Traumberuf näher zu kommen? Und was muss ich noch dazu lernen, um mein Ziel zu erreichen?

Dies gilt für alle Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Denjenigen mit erschwerten Grundvoraussetzungen kognitiver und/oder emotional-persönlicher Art, fällt es jedoch schwerer, diese Entwicklungsaufgabe zu meistern. Diese Situationen erfordern einen besonders sensibel geführten Berufswahlprozess und eine sorgfältig angepasste Berufswahl.

Ein ähnlicher Orientierungsprozess findet selbstverständlich auch im Erwachsenenalter statt, egal ob Neuorientierung oder Wiedereinstieg. Eigene Kompetenzen, Wünsche und Ziele müssen mit den realen Möglichkeiten abgeglichen werden.

Ein Berufsfindungscoaching dient Jugendlichen (oder erwachsenen Berufsumsteigern), sich - gemessen an den individuellen Ressourcen und Interessen - im aktuellen „Berufsdschungel“ zu orientieren. Mittels verschiedener psychologischer Testverfahren und Gesprächen erarbeiten wir eine individuelle Berufsfindungsstrategie und können ein persönliches Stärken-, Schwächenprofil erstellen. Gemeinsam finden wir heraus, wo die berufliche Reise hingehen soll/kann.

 

Testdiagnostik

Die psychologische Testdiagnostik bedient sich wissenschaftlich fundierter Messverfahren, die klar definierte und abgrenzbare Merkmale einer Person (Persönlichkeit, Leistung, Intelligenz, Interessen etc.) erfassen und wissenschaftlich anerkannte Testgütekriterien erfüllen (Reliabilität, Validität, Objektivität). Testpsychologische Abklärungen dienen dem Erkenntnisgewinn und können Entscheidungen in verschiedenen Bereichen unterstützen, wie bspw. Berufswahl, Identifikation individueller Problembereiche bzw. Fördermöglichkeiten etc.

Potential und Risiken lassen sich gezielt auf eine Fragestellung hin sichtbar machen. Durch den wissenschaftlichen Zugang wird eine objektive und damit neutralere Sichtweise geschaffen. Das Selbstbewusstsein kann gestärkt und die persönliche Perspektive konkretisiert werden.

Die Testpsychologie kann nicht anstelle der vertieften persönlichen Auseinandersetzung treten, aber sie kann dazu anstossen. Die testpsychologische Abklärung ermöglicht einen effizienten Einstieg und damit die Basis für eine Reflexion im Hinblick auf das Hier und Jetzt sowie auf das angestrebte (berufliche) Ziel. Ein Testresultat gibt niemals die „absolute Wahrheit“ wieder, sondern steht immer in Bezug zu einer individuellen Fragestellung und einem persönlichen Gesamtkontext. Diagnostische Interventionen haben zum Zweck, die Qualität der Abklärung zu optimieren und werden damit dem persönlichen Beratungsgespräch untergeordnet verstanden. Durch die objektivierte Betrachtungsweise dienen sie als Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage zugleich.

 

Mögliche Dimensionen der Testdiagnostik (im Rahmen von Berufswahlprozessen oder losgelöst)

·     „Work-Life-Balance“ (gesundheitsrelevante Aspekte)
·     Stress-/Belastungsverarbeitung
·     Soziale Kompetenz
·     Anspruchsniveau
·     Arbeitsbezogenes Erleben und Verhalten
·     (Leistungs-)Motivation
·     Furcht vor Misserfolg, Prüfungsangst
·     Frustrationstoleranz
·     Kontrollerleben/Kontrollverlust
·     Intro-/Extraversion (Aktivität, Selbstsicherheit, Ausgeglichenheit, Unabhängigkeit etc.)
·     Interpersonelles Verhalten
·     Verträglichkeit
·     Empathie
·     Emotionales Erleben/Kontrolle
·     Offenheit gegenüber Neuem
·     Belastung/Unzufriedenheit im beruflichen Bereich
·     Führungseigenschaften (Durchsetzungsvermögen/Selbstbehauptung, Gelassenheit, Irritierbarkeit etc.)
·     Service-/Kundenorientierung
·     Intelligenz, kognitives Leistungs-/Verarbeitungsvermögen
·     Analytisches Denken
·     Problemlösefähigkeiten
·     und vieles mehr…